Nachdem er 2011 im ersten Versuch scheiterte, greift Rupert Murdoch erneut nach der vollen Kontrolle beim britischen Pay-TV-Schwergewicht Sky. Diesmal konnten die Chancen fur den Deal besser stehen.


Medienmogul Rupert Murdoch startet einen neuen Anlauf, den britischen Bezahl-TV-Anbieter Sky komplett zu ubernehmen. Man habe mit Murdochs US-Unterhaltungskonzern 21st Century Fox eine vorläufige Einigung uber ein Kaufangebot in Hohe von 10,75 Britischen Pfund pro Aktie in bar erzielt, teilte Sky am Freitag mit. Damit wurde das Unternehmen insgesamt mit etwa 18,5 Milliarden Pfund (22,1 Mrd Euro) bewertet. Noch ist der Deal allerdings nicht perfekt.

Fox äußerte sich zunächst nicht zur moglichen Übernahme und Sky betonte in seiner Mitteilung ausdrucklich, dass das Statement auf eigene Faust und ohne die Einwilligung des Kaufinteressenten veroffentlicht werde. Man reagiere damit auf den heutigen Aktienkursanstieg. Fox hält bereits 39 Prozent an Sky und hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, die Beteiligung gerne ausbauen zu wollen.


Nun ist der US-Konzern offenbar fast am Ziel. Allerdings werden laut Sky wesentliche Bedingungen der Übernahme noch diskutiert. Es gebe keine Gewissheit, dass der Deal zustande kommt. Die Kaufofferte entspräche einem Aufschlag von 36 Prozent auf den Sky-Schlusskurs von Donnerstag. Die Aktien des Unternehmens stiegen im Londoner Handel nach der Ankundigung um 30 Prozent. Die Papiere von 21st Century Fox verbuchten im US-Handel hingegen leichte Kursverluste.

Murdoch hatte bereits 2011 versucht, die volle Kontrolle bei Sky zu ubernehmen. Damals hatte ein Abhorskandal bei der zu seinem Medien-Imperium gehorenden Sonntagszeitung "News of the World" den Plan scheitern lassen. Unter dem offentlichen Druck der Affäre um abgehorte Telefonate und bestochene Polizisten spaltete Murdoch seinen Konzern News Corp 2012 auf und trennte das Film- und Fernsehgeschäft in die neue Gesellschaft 21st Century Fox ab.

In der Unterhaltungsbranche ist der Wettbewerbsdruck hoch - immer mehr Kunden wandern ins Internet ab, was dem klassischen TV- und Filmgeschäft zu schaffen macht. Die Einigung zwischen Fox und Sky folgt auf die im Oktober beschlossene Mega-Übernahme des Fox-Rivalen Time Warner durch den US-Telekomkonzern AT&T fur damals rund 109 Milliarden Dollar. Beide Deals durften angesichts der gebundelten Marktmacht, die sich durch die Fusionen ergäbe, genauestens von den Kartellrechtsbehorden uberpruft werden.

Quelle: DF